Die Beichte

Die Beichte oder das Bekenntnis der Sünden vor dem Priester ist der Hauptteil des Sakraments der Umkehr, ein Geheimnis, durch das der Gläubige die Vergebung der Sünden, nach der Taufe und Versöhnung mit Gott und der Kirche, erhält.

Das Geheimnis bzw. Sakrament der Beichte wird daher auch eine Zweite Taufe genannt und dient dazu, sich von den persönlichen Sünden zu reinigen und die geistige Verbindung mit der Kirche wiederherzustellen, die vorübergehend durch die Sünde unterbrochen oder geschwächt wurde. Die Tränen des Beichtenden, wird für das reinigende Wasser der Taufe gehalten.
Das Sakrament der Umkehr hat vier verschiedene Phasen oder Momente:
a) Umkehr oder Reue für begangene Sünden
b) Die Beichte oder das Bekenntnis der Sünden zum Geistlichen
c) Die Erfüllung des vom Geistlichen aufgetragene Kanon der Umkehr (Epitimie bzw. kirchlich aufgetragen „Strafe“ oder Züchtigung)
d) Lossprechung oder Vergebung der Sünden, Der Heilige Geist gibt diese durch den Geistlichen.
Die erste von diesen Punkten ist psychologisch und intern und die anderen sind rituelle (liturgische) Handlungen, die Teil der Ordnung der Beichte sind. Die letzten beiden (Erfüllung des Epitimie und die Lossprechung der Sünden) können in der Reihenfolge umgekehrt werden. Grundsätzlich sollte die Lossprechung erst nach Erfüllung des Kanons erfolgen, wie dies in der Vergangenheit tatsächlich der Fall war; In der Praxis wird es jedoch heute unmittelbar nach der Beichte gegeben, wobei es jedem Reuigem überlassen bleibt, sein Epitimie rechtzeitig zu erfüllen, entweder vor oder nach der Kommunion.
Im dritten und sechsten Jahrhundert war es üblich, die schweren Sünden vor der Öffentlichkeit zu Bekennen und die Epitimie vor allen zu erfüllen. Das verwalten des Sakraments der Beichte war viel strenger und komplizierter als heute und wurde streng durch Bußdisziplin geregelt, die Sünder (die der Buße unterliegen) wurden von den sündlosen Gläubigen getrennt und wurden gezwungen im Narthex der Kirche zu bleiben, manchmal auf der Veranda oder vor der Kirche, und nahm ihnen das Recht, der Kirche ihre Opfer zu bringen und an der Liturgie der Gläubigen teilzunehmen. Aufgrund der Skandale, die häufig in eine Öffentliche Beichte stattfand, hat man aufgehört die Öffentliche Beichte zu praktizieren und wurde, wie es heute üblich ist, individuelle Buße und Beichte zur Norm der Kirche.
Tatsächlich ist die Beichte in der Praxis des geistlichen Lebens der meisten unserer Gläubigen heute eng mit der Kommunion verbunden, da eine Kommunion ohne Beichte normalerweise nicht möglich ist und diejenigen, die beichten, dies meistens tun, um zu teilen.
( Priester Prof. Dr. Ene Braniște, Sonderliturgie , Verlag Lumea Credinței, Bukarest, 2008, S. 310-311)